Presseecho

Wir sind bisher – bewusst ! -nicht an die Öffentlichkeit gegangen. Jetzt ist es notwendig geworden, weil mit dem Besuch von MP Weil in Gnarrenburg über uns berichtet wurde.

 

Hier einige Ausschnitte:

Naturpark Teufelsmoor

Ziel: Erhalt der Kulturlandschaft

Peter von Döllen 23.08.2019 0 Kommentare

Arne Börnsen (von links), Gerd Schmidt, Jürgen Streckfuß und Christine Börnsen erläutern ihre Idee zu einem Naturpark Teufelsmoor. Er könnte bereits 2021 starten.

Arne Börnsen (von links), Gerd Schmidt, Jürgen Streckfuß und Christine Börnsen erläutern ihre Idee zu einem Naturpark Teufelsmoor. Er könnte bereits 2021 starten. (Peter von Döllen)

Landkreis Osterholz. Arne Börnsen ahnt, dass sein Verein noch einige Hürden überwinden muss. „Wir müssen dicke Bretter bohren“, sagt er. Der Plan des Fördervereins Naturpark Teufelsmoor ist trotzdem ehrgeizig. Für 2020 steht eine Machbarkeitsstudie auf dem Plan, 2021 könnte ein Naturpark Teufelsmoor loslegen. Der Verein wurde bereits vor 18 Monaten gegründet, agierte aber weitestgehend im Verborgenen. „Wir wollten erst ein Fundament haben, bevor wir in die Öffentlichkeit gehen“, erläutert Börnsen. Die Initiative sei eine Graswurzelbewegung, die aus der Bürgerschaft entstanden sei. Jetzt glauben die derzeit 41 Mitglieder, etwas „mit Hand und Fuß“ vorlegen zu können.

Bei einem Treffen mit vier Vorstandsmitgliedern, die Börnsen als Teil des harten Kerns bezeichnet, erläutern sie ihr Vorhaben. Die Argumente und Ziele sind vielfältig, was aber kaum verwunderlich erscheint. Denn allein die Zusammensetzung des Vorstands zeigt, welche Bandbreite an unterschiedlichen Interessen der Verein repräsentiert. Und das ist wohl auch der Grundgedanke der Naturparks: Alle Interessen sollen gebündelt und moderiert werden.

Drei Dinge kristallisieren sich bei dem Gespräch aber deutlich heraus. Ziel der Initiatoren ist der Erhalt und die Entwicklung der derzeitigen Kulturlandschaft. Eine Wiederherstellung alter Zustände steht nicht auf ihrer Agenda. Auch eine Ausweitung der Schutzgebiete sei nicht geplant. „Die Kultivierung ist ein Fakt“, bemerkt Vorstandsmitglied Gerd Schmidt. Entwicklung und Erhalt soll mit den Bürgern erreicht werden. Sie sollten deshalb auch nicht ausgesperrt werden, finden die Naturparkbefürworter. Es gehe auch anders. Schmidt nennt ein Beispiel: „Im Naturpark Flusslandschaft Peenetal darf man die Peene befahren. Es darf an manchen Stellen nur nicht angelegt werden.“ Menschen könne die Natur nur durch Erlebnisse und Informationen näher gebracht werden.

Landwirtschaft spielt wichtige Rolle

Weiter bildet die Landwirtschaft als Schöpferin der bestehenden Kulturlandschaft eine wichtige Rolle in den Überlegungen. „Es geht nur mit der Landwirtschaft“, findet Börnsen. Landwirte hätten hier ihre Zukunft eingerichtet. Es gehe darum, Existenzen zu bewahren, Profitmaximierung sei nicht im Visier. Und: Die Akteure glauben, dass der Schutz der Landschaft ohne Landwirtschaft kaum funktionieren werde. Der Landkreis könne die Pflege der Flächen kaum bewältigen. Jürgen Streckfuß hat eine Beobachtung gemacht: „Heute müssen wir entkusseln. Das war vor 50 Jahren nicht nötig.“ Gemeint ist das Entfernen von Büschen und Bäumen, die den Mooren viel Wasser entziehen. Streckfuß deutet an, dass die Landwirte das selber gemacht haben. Naturschutz und Landwirtschaft unter einen Hut zu bekommen, sei die große Herausforderung.

Ein Naturpark ist als Instrument im Bundesnaturschutzgesetz vorgesehen. In Deutschland gibt es derzeit 105 Naturparks. Nur 14 davon liegen in Niedersachsen. 27 Prozent der Fläche in Deutschland gehören inzwischen zu den Parks. Der Naturpark Steinhuder Meer definiert auf seiner Homepage seine Aufgaben so: „Natur schützen, sie erleben und sich hier erholen.“ Und weiter: „Ein Naturpark ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz ein großräumiges Gebiet, das überwiegend aus Natur- und Landschaftsschutzgebieten besteht. Er weist eine große Arten- und Biotopvielfalt auf sowie eine durch vielfältige Nutzung geprägte Landschaft. Ein Naturpark bewahrt und entwickelt Natur und Landschaft mit und für Menschen.“

Das geplante Gebiet eines Naturparks Teufelsmoor erfülle die Vorgaben, findet Arne Börnsen. Es ist größer als die derzeitigen Schutzgebiete, umfasst im Norden auch Gebiete des Landkreises Rotenburg. Ein Interview mit 50 Bürgern habe gezeigt, dass die Resonanz positiv sei. Auch im Niedersächsischen Umweltministerium sei man auf Wohlwollen gestoßen. Ohne Zustimmung der Landkreise wäre die Einrichtung nicht möglich. Gestern traf Arne Börnsen den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil bei einem Sommerfest in Gnarrenburg, um ihm das Projekt vorzustellen.

Ein Naturpark sei nur Moderator und wolle den Kommunen nichts wegnehmen, erklärt Börnsen und versucht Ängste zu nehmen. Ein Naturpark sammle und entwickle Projekte und akquiriere Fördergelder. Entscheidungsbefugnis habe er aber nicht. Weitere Informationen gibt es im Internet unter https://verein-naturpark-teufelsmoor.de.

: https://www.weser-kurier.de/region/osterholzer-kreisblatt_artikel,-ziel-erhalt-der-kulturlandschaft-_arid,1854790.html

Ministerpräsident besucht Gnarrenburg.

Ministerpräsident besucht Gnarrenburg. (Peter von Döllen)

Das Landesoberhaupt von Niedersachsen, Stephan Weil, war am Freitag in Gnarrenburg zu Besuch. Der SPD-Ortsverband hatte ihn zu einer Torfkahnfahrt eingeladen. Anschließend weilte er noch bei der Sommerfeier der SPD in der Kreuzkuhle. Ganz ohne Politik ging aber doch nicht. Während der Torfkahnfahrt stimmten ihn Findorffs Erben auf den Geburtstag ihres Namensgebers ein. Der Moorkolonisator Jürgen Christian Findorff wäre am 22. Februar 2020 300 Jahre alt geworden. Zudem erläuterte Arne Börnsen Pläne für einen Naturpark Teufelsmoor. Wie berichtet, könnte er 2021 als Moderator für die Region tätig werden. „Wir müssen das Moor in Niedersachsen so nutzen, dass es gut für den Klimaschutz ist“, sagte Weil. Die Landwirtschaft müsse aber auch eine Perspektive haben. Klimaschutz könne nur gelingen, wenn unterschiedliche Interessen zusammengebracht würden.